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Das Print hat 376 Seiten, 23,90 € ISBN: 9783749497249
Das E-Book: 8,49 €

 

Für Top-Bewertungen von Lesern wurde AM HORIZONT DER SONNE mit dem Buchsiegel ausgezeichnet

Ka Nacht Tut Mesut
Starker Stier, vollkommen an Wiedergeburten …
Das verheißt ihm sein Name, genauer gesagt, sein Horusname. Wiedergeburt! Was für eine Macht hat dieser Wunsch! Er kam wieder! Stärker, glanzvoller, mächtiger als je zuvor!
Zum 25jährigen Jubiläum von AM HORIZONT DER SONNE ist seine mitreißende Geschichte gerade neu erschienen, im neuen Outfit, so mächtig und glänzend wie die Story selbst!

Das Cover der Printausgabe aufgeklappt

Tut-Ench-Amun lebt!

 

Jedenfalls in der Erinnerung der Menschen und in meinem Roman.

Pharao Tut-Ench-Amun starb nicht ganz zwanzigjährig an den Folgen eines Unfalls. Seine weltberühmte Totenmaske, sein unglaublicher Grabschatz machen ihn selbst heute, knapp 3350 Jahre nach seinem Tod, unsterblich und unvergeßlich. Als Kind las ich zum ersten Mal seine traurige Geschichte. Es hat mich überwältigt, zu erfahren, wie Howard Carter diesen gewaltigen Schatz, diese wunderbaren Dinge fand. Das goldenes Antlitz der Maske rührte mein Herz, inspirierte mich Jahre später zu meiner Geschichte, dem jungen Herrscher sein Leben zurückzugeben. Hier, in meinem Märchen, darf er ein Mann werden, sich als Held bewähren. In meiner Geschichte lebt Pharao Tut-Ench-Amun, Sohn der Sonne, Ka Nacht Tut Mesut, Starker Stier, vollkommen an Wiedergeburten, sein nicht erfülltes, zu früh beendetes Leben weiter!

 

Klappentext aus AM HORIZONT DER SONNE

 

Pharao Echnaton befiehlt Neues, Großartiges! Mit dem Wunsch, die übermächtigen Götter hinwegzufegen, baut er dem Sonnengott Aton die strahlende Hauptstadt Achet-Aton, stürzt das Land in einen enthusiastischen Freudentaumel. Doch aus gepredigter Liebe wird schnell grausame Besessenheit. Nofretete, seine Königin, schenkt ihm statt dem ehrsehnten Thronfolger nur Töchter. Und so läßt Echnaton sich zu einer unheilvollen Schandtat hinreißen …

Ein neunjähriger Junge tritt seine Nachfolge an! Tut-Ench-Amun, von Eje und Haremhab unterstützt, ist jetzt Herrscher über das Schwarze Land! Mit Anchesenamun, Nofretetes Tochter, will er den alten Glauben zurückbringen, Aton soll von nun an vergessen sein.

Doch frei und ungezwungen in Achet-Aton aufgewachsen, fühlt sich der junge König eingeengt, von Eje, dem übermächtigen Tjai chu her wenemi Nesu, geknechtet, folgt er schließlich seinem unbändigen Freiheitsdrang, entgeht mit Glück einem feigen Anschlag und beschließt sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Nach Jahren fern der Heimat ruft ihn seine Treue zurück. Pharao Eje ist tot und Tut-Ench-Amun will mit aller Macht verhindern, daß General Haremhab den Thron besteigt. Kann Tut seinen Thron und vor allem das Herz seiner Königin zurückgewinnen? Denn sie lebt der Welt entrückt, mit gebrochenem Herzen im Tempel der Isis und Tut-Ench-Amun muß der furchterregenden, mächtigen Hohepriesterin der Isis, Sahu-Re, entgegentreten …

 

Textschnipsel

 

… Eines Tages brachte Nofretete einen Krug Wein aus ihrem eigenen Wingert und zwei goldene Becher mit, schenkte ein, reichte Tutmosis einen Becher, strahlte ihn an, meinte launig. „Es ist so staubig hier, mit Irep läßt es sich besser aushalten. Trink auf mein Wohl, mein königlicher Bildhauer.“

Tutmosis nahm den Becher entgegen, drehte ihn in der Hand, „Ihr seid die edelste Dame, die mir je begegnet ist. Ich trinke gerne auf Euer Wohl! Ich aber kann meine Bewunderung für Euch, Herrin, nur in meinen Werken zeigen. Verzeiht mir mein ständiges Schweigen, aber in Eurer Gegenwart verstummen mir alle Worte. Nur der Stein kann sagen, wie sehr ich Euch liebe“, knallte ungestüm den Becher auf den Tisch und verließ hastig die Werkstatt. …

 

Textschnipsel

 

… „Herrin…“ Tutmosis verstummte.

Sie blieb unbeweglich sitzen. Eine einzelne Träne rann über das einst so makellose Gesicht.

„Ihr… Ihr kamt nicht mehr… wegen der Büste, Herrin. Ich wollte sie Euch zeigen und fragen, ob sie Euch gefällt, damit ich die Statue fertig machen kann. Der Auftrag vom Herrn war doch eilig. Und so schrieb ich der Dame Mudjemet, bat untertänigst um eine Antwort… Und Eure Schwester war so gnädig, mir zu erzählen was passiert ist.“ Er zuckte zusammen, als sie unbeherrscht mit der Faust auf den Tisch schlug, sich zügellos das Tuch herunterriß. „Sieh mich an! Sieh mich an, Tutmosis! Was willst du für Statuen von mir anfertigen?“

Er erbleichte.

„Willst du meine Schmach und Schande dem ganzen Lande zeigen? Aber ja!“ spottete sie, „Nichts ist so allmächtig wie die göttliche Wahrheit! Zeige die Wahrheit, die Echnaton ständig predigt! Er hat mir mit dem Siegel der Beiden Länder das Auge ausgeschlagen. Offenbare dem Schwarzen Land wie ich jetzt aussehe, zeige dem Pöbel, was es für einen Herrscher hat!“ …

 

Die Büste der Nofretete, von Ludwig Borchardt, 1912 in Tell el Amarna in der Werkstatt des Tutmosis gefunden, ist das berühmteste Kunstwerk dieses Bildhauers. Sie ist eigentlich kein Kunstwerk, sondern ein Werkstück, dazu geschaffen, als Vorlage für Nofretetes unzählige Statuen und Abbilder zu dienen. Die Büste hat kein fehlendes linkes Auge, die Königin war weder blind noch ging das Auge verloren – es wurde mit der Absicht Arbeitsvorgänge zu beschreiben/zu verdeutlichen, nie eingesetzt! Dramaturgisch gesehen bietet das fehlende Auge jedoch genug Platz für wilde Spekulationen :-)

 

Textschnipsel

 

… Als Teje zu der Zeremonie erschien, glaubte Nofretete, ein Gespenst wandele durch den Korridor. Ungepflegt und abgemagert schien die Königinmutter. Ihr Gesicht, einst voller Lebensfreude und Sinnlichkeit, trug Spuren des Alters. Tiefe dunkle Ringe unter ihren Augen zeugten von größter Pein, der Glanz in ihren sonst so feurigen Augen erloschen. Mitfühlend griff sie ihre Hand. „Ging es dir so schlecht? Man ließ uns nicht zu dir…“ …

 

Textschnipsel

 

… gemächlich, wie am frühen Morgen, erstrahlte die Sonne wieder am Himmel. Es wurde hell, die Vögel sangen ihre Lieder, die kostbaren bunten Hähne krähten irgendwo, um den vermeintlich neuen Tag zu begrüßen. Merit starrte ihren toten Vater an. Ein Geräusch ließ sie zur Tür blicken. Haremhab stürmte herein, das Kurzschwert zum Schlag bereit gezogen.

„Er ist tot!“, brüllte er. „Gerade erst erfuhr ich von ihm und jetzt ist er tot!“

So wie sie eben die Leiche ihres Vaters angestarrt hatte, so starrte sie nun wortlos auf Haremhab. Endlich war es wieder richtig hell. Die Sonne strahlte in all ihrer Pracht. Anchesenpaaton kreischte wie von Sinnen: „Merit, sieh dich an, Merit… Dein Haar… es ist weiß!“ …

 

Textschnipsel

 

„… Und dieses Geschiß daß sie jeden Morgen veranstalten. Und ihre Gesichter, wenn ich nicht mitspiele!“ Tut grölte, daß das Echo von den Felsen hallte. „Und dann der An den Händen Reine, haha, so, guck“, Tut tänzelte affig wie ein Hengst, „so kommt er an, steht bibbernd mit dem Rasiermesser vor mir. Pißt sich fast in die Unterhose. Aber Erhabener, jammert er, das Ritual des Morgenhauses. Als wenn es nicht scheißegal wäre, in welcher Reihenfolge ich mich rasiere, Hemd, Schurz und Unterwäsche anziehe! Mir reicht mein Bursche! Kenne ihn ewig. Bak guckt, daß ich mich ordentlich rasiert habe und guckt auch, daß ich mir den Schurz nicht hinten in die Wäsche stopfte. Aber diese Memmen! Ich werf‘ sie jeden Morgen raus und am nächsten Tag sind sie alle wieder da. Dumm wie Schafe! Ihr müßt den Göttern huldigen, greinen sie. Pah! Götter! Die Sonne geht auf, die Sonne geht unter, fertig! Mehr ist da nicht! “

„Ich werde das Gefühl nicht los, daß uns jemand folgt!“ Ahmose schaute sich zum millionsten Mal um. …

 

Textschnipsel

 

… Sie rührte sich nicht, sprach kein Wort. Sein heißer, lebendiger Atem an ihrem Hals verursachte ihr Schauer, fast meinte sie, sein Herz tanzen zu spüren, sie fühlte die Hitze seiner Haut, sein pralles Leben und seine unbändige Kraft.

Ka Nacht Tut Mesut

Er hob seinen linken Arm über ihre Schulter, drückte die Hand an den Stamm der Nehet. Sie blickte eine Tintenzeichnung auf seinem Arm.

Anches en Amun

Sie drehte sich um, schaute ihm mit tränennassen Augen ins Gesicht, klatschte ihm eine so schallende Ohrfeige, daß sämtliche Vögel aufgeschreckt davonflatterten, duckte sich unter seinem Arm durch und rannte an ihm vorbei aus dem Garten. …

 

Textschnipsel

 

… Die große Doppeltür flog mit Krachen an die Wand. Herein traten die mächtigen Herrinnen der Hathor, der Isis und der…

„Du hast in deinem ganzen Leben noch keine Reden der Götter vernommen, Parennefer!“ Laut und deutlich die Stimme der Herrin des Hauses!

Tut schloß die Augen, stieß die Luft aus, eine einzelne Träne stahl sich aus seinem Auge. Nebet!

„An seine Seite gehören nur die, welche tatsächlich die Reden der Götter vernommen haben! Isis, Hathor und Mut! An seine Seite Sia und Schai!“  Anchesenamun schritt auf ihn zu! Gewandet mit einem schmucklosen Kleid, ohne Schmuck, ohne Schminke, ohne irgendwelchen Brimborium. Nie sah sie königlicher aus! Sie trat zu ihm auf das Podest, an seine Herzseite, ergriff seine Hand; eine kleine, feuchte Hand in seiner Pranke. Er schaute sie nicht an, drückte ihre Hand sanft. Sie war da, nur das zählte! Er hatte ihr Herz erobert! …

 

Textschnipsel

 

… Tut traute seinen Augen nicht, als der Tierpfleger aus den Ställen trat. In seinen Armen ein zappelndes, maunzendes Löwenkind. „Boh!“ Mehr konnte er nicht sagen, packte das mollige, niedliche Knäuel im Genick. Anchesenamun streichelte dem Katerchen über den Kopf.

„Ich glaube, ohne Löwe fehlt dir was. Du brauchst einen starken Freund. Er heißt Ahmose.“

Tut zwinkerte eine Träne fort. „Dwa Netjer ink, Nebet!“

„Dafür nicht!“, schmunzelte sie, drückte ihm die dünne, blaue Lederschnur in die Hand, hakte sich bei ihm ein. „Damit er sich gleich an seinen abendlichen Spaziergang mit dir gewöhnt.“ …

 

Textschnipsel

 

„… Dieser Mensch, den du da siehst, ist mein Vater!“

„Was? Aber… willst du ihn denn da liegenlassen? Willst du ihn denn nicht bestatten. Du nimmst ihm ja jede Möglichkeit, in die Ewigkeit zu gehen!“

„Ich bin hergekommen, um mich zu vergewissern, daß er nicht in die Ewigkeit gehen kann!“, brüllte Tut aufgebracht. „Wenn du wüßtest, was er getan hat. Wenn du wüßtest, was er mir angetan hat und der Mutter deiner Frau! Ich hasse ihn! In alle Ewigkeit werde ich ihn hassen. Ich kann ihm nicht entgehen! Niemals! Sein verdorbenes Blut fließt in meinen Adern. Er ist in mir und ich komme nicht von ihm los!“ …

 

Textschnipsel

 

… „Du bist ja noch da!“

„Ich werde auch nicht weggehen!“

Schweigend starrten beide Männer sich in die Augen. Dann …

„Ich muß die Maat an ihre Stelle rücken, Bak! Ich werde in den Nordpalast ziehen, Sethos zu meinem Mitregent ausrufen und ihm alles überlassen. Geh ihn rufen, meine Majestät will ihm sagen, er soll so schnell wie möglich hier einziehen. Begib dich unverzüglich in den Nordpalast, richte dort alles für den Umzug.“ …