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Das Print hat 252 Seiten, 18,99 € ISBN: 9783839183243
Das E-Book: 5,99 €

 

Klappentext DESHRET ROTE ERDE

 

Nicht nur daß Baumeister Chenu sich mit dem Plan und dem Bau eines gewaltigen Tempels herumschlagen muß, jetzt soll er spionieren! Und zwar am pikantesten Ort in ganz Ägypten. Sein Dienstherr, Pharao Chufu, schickt ihn kurzerhand in seinen Harem, damit Chenu herausfindet, wer der unheimliche Mörder ist, der dort umgeht. Zwei von Chufus Gemahlinnen wurden bereits erwürgt. Und Meritites, Pharaos Königin, könnte das nächste Opfer werden …

Chenus Einsatz bleibt nicht unbelohnt. Chufu ermöglicht ihm einen sagenhaften Aufstieg zum besten Arzt Ägyptens, macht ihn zu seinem Leibarzt, erteilt ihm den Auftrag, Osiris’ Orakel zu erfüllen und für Pharao die größte Pyramide der Welt zu bauen. Doch Chenu erkennt nicht das Wohlwollen Chufus; er ist ein Quertreiber, eigensinnig, klug und ein außergewöhnlicher Charakterkopf. Und er haßt Chufu von ganzem Herzen. Doch beide – Pharao und Arzt – sind durch das Wissen um brutale Morde und Familiengeheimnisse auf Gedeih und Verderb aneinander gebunden. Erst zum Schluß, als es zu spät ist, erkennen beide, daß sie sich ihr Leben lang nicht eingestehen wollten, daß sie trotz aller Gegensätze, wahre Freunde gewesen sind …

 

Dieses Buch über eine tiefe, innige Männerfreundschaft ist seit August 2002 mein absoluter Longseller! In diesen 22 Jahren seit seiner Erstauflage hat mein Roman 4 Neuauflagen, 4 Coverversionen und zuletzt im Dezember 2023 eine abermalige gründliche Überarbeitung erlebt. Gewidmet ist er meiner Freundin, die 2002 unverhofft mit 39 Jahren an einer Hirnblutung verstarb. Das Setting - das alte Ägypten vor ungefähr 4500 Jahren; die Geschichte erzählt von einem der größten Pharaonen: Chufu - oder Cheops - der die höchste Pyramide der Welt bauen ließ, das letzte der heute noch erhaltenen 7 Weltwunder. Ihr, als Leser, erlebt den Bau dieses grandiosen Gebäudes, und wie nebenbei seid ihr bei der Errichtung des geheimnisvollen Sphinx dabei! Zehn Hauptcharaktere kämpfen in DESHRET um Anerkennung, Macht, Freundschaft, Reichtum, Frieden, Magie und Liebe; sieben Nebenrollen entfachen das große Spiel des Lebens immer wieder aufs Neue! Dazwischen wuseln in den prächtigen Sälen, geheimnisvollen Gängen und dunklen Gräbern, wie es sich gehört, mehrere Bedienstete mit Erfrischungen, etliche salbungsvolle Priester, ein vollgefressener Löwe, immens wichtige wichtigtuerische Minister und stumme Eunuchen, deren Gebärdensprache nur Eingeweihte verstehen. Hier und da bereichern diverse Tierchen wie Falken, Eidechsen, Skorpione, Käfer, Hunde, Katzen, Esel, Schlangen und Krokodile die mystische, von Fackeln erhellte Szenerie …

 

Textschnipsel

 

... Keifend wie alte Weiber, auf ihre Dienerin schimpfend, betraten zwei alte Säcke den Raum.

„Was kommen dir bloß für Gedanken in den Kopf? Haben wir nicht genug Sorgen? Schleppst uns Pack hier an! Mitten in der Nacht! Wer weiß, nachher rauben sie einen noch aus!“

Entgeistert betrachtete Chenu die beiden Mummelgreise. Klein, faltig und mager, eher vertrockneten Äffchen denn ehrwürdigen Ärzten gleich. Der Ältere von ihnen winkte mit beiden Händen ab, spuckte verächtlich auf den Boden, verließ den Raum. Der andere guckte nach der bewußtlosen Frau, betrachtete zuerst und ausschließlich ihre ärmliche, obendrein angesengte Kleidung, schüttelte den Kopf.

„Die kann nichts bezahlen, Selket. Ich kenn die. Die gehört zu dem Pack auf der anderen Straßenseite. Da hast du uns keinen Gefallen getan. Bring sie wieder weg. Und nimm diesen ranzigen, unrasierten Herumtreiber da gleich mit!“

Chenu langte in seinen Beutel, zog zwei Deben hervor.

„Ich bezahle! Ich will aber sehen, daß ihr sie heilt. Sonst erzähle ich in der ganzen Stadt, was ihr für Geizhälse seid!“ ...

 

Textschnipsel

 

„… Ich frage dich, glaubst du immer noch, daß die zwei genügsame alte Männer sind? Sie haben ein Geheimnis und es muß furchtbar sein, wenn sie sich in dieser alten Baracke verschanzen und vorgeben, die Ärmsten der Armen zu sein! Als sie mir diesen Raum zeigten – wahrscheinlich um vorzusorgen, falls ich ihn eines Tages durch Zufall selbst entdecke – fragte ich, woher dieser Schatz sei. Und glaube mir, sie hatten in diesem Augenblick mehr Angst vor ihrer eigenen Erinnerung als ich vor ihnen und diesem unheimlichen Keller, gaben sie mir zur Antwort Es ist das Grab unseres Gewissens …“

 

Textschnipsel

 

… Chenu folgte dem buckligen Zwerg durch die Gänge des Palastes. Dieser lief und hopste auf seinen krummen Beinen vorneweg, daß Chenu meinte, ein aufrechtgehender Affe wiese ihm den Weg hinaus in einen Garten. Liebliche Musik erklang, Wasser plätscherte in einem Springbrunnen, Knechte huschten emsig hin und her. Junge Mädchen mit großen Fächern aus Straußenfedern standen wedelnd hinter einem prächtigen Stuhl, aus dem sich augenblicklich eine große, ansehnliche Gestalt erhob.

Imi Ah! Der König selbst!

Chenu sank auf die Knie, streckte die Arme vor, neigte den Kopf bis hinunter zum Boden, biß die Zähne zusammen, dachte an den unrühmlichen Arschfick im Suff …

 

 

Textschnipsel

 

… Chenu trat hinter den Schirm, fand einen Jefdj und einen kleinen Tisch, darauf das rauchende Dschadscha‘u, ein paar Opiumkugeln lagen daneben. Pharao lag auf der Liege und es war gut, daß Chenu nicht auf Hofklatsch erpicht war, denn Chufu lag halb bewußtlos, wie völlig besoffen da. Die Schminke verschmiert, den Lendenschurz verrutscht und bis zur Hüfte hochgeschoben, die Perücke schief auf dem Kopf, stierte der Herr der Beiden Länder sabbernd in das Dunkel der jungen Nacht. …

 

Textschnipsel

 

„… Nichts als Weiberkram!“ Er spuckte verächtlich auf den Boden. „Zart wie feine Spinnweben, können weder jagen noch kämpfen noch saufen, fangen an zu flennen, wenn man laut wird und wilden Spaß haben will! Was soll meine Majestät mit sowas? Aber sie!“ Chufu drehte sich um, blickte in das verzerrte Gesicht von Nesutnefer, zog seufzend das Leintuch über ihr totes Antlitz. Seine Hände zitterten stärker als vorher, und auf seiner Stirn erschienen schon wieder feine Schweißperlen. „Sie schäkerte nicht! Die nubische Prinzessin, die Sat Nesut Ta Seti konnte jagen! Speerwurf! Mit Pfeil und Bogen umgehen. Kicherte nicht dümmlich, denn sie war stolz und stark wie ein schwarzer Panther! Derb! Draufgängerisch! Redete wie ihr das Maul gewachsen war! Schämte sich für nichts! Und ich fickte sie! Hemmungslos, erbarmungslos, unbeherrscht! Das gefiel ihr, der schönen Wilden!“ …

 

 

Textschnipsel

 

… In der gespenstischen Stille hörte man einzig Chnemets spitzes Lachen und ein nerviges Klackern, als würde eine Musikantin mit ihren Klappern spielen. Chufu packte Meritites grob am Arm.

„Du bösartiges Weib bist es nicht wert, unter meinem Dach zu leben! Halts Maul!“ Doch sie spuckte ihm wütend ins Gesicht. Chufus Hände schossen flink wie ein Falke beim Beutezug vor, drückten seiner Gattin die Luft ab. Chnemet schrie auf, Hemon sprang zur Seite, machte Platz für Chenu, der Chufu daran hindern wollte seine Gattin zu erwürgen. …

 

 

Textschnipsel

 

… Käfer hin, Erbrechen her, er mußte essen. Als der Hunger übermächtig wurde, bezwang er den Ekel, fing Käfer, Skorpione und Spinnen! Auch eine kleine Eidechse, die vor der furchtbaren Sonnenglut draußen in den kühlen Mauern Schutz suchte. Deren Schwänzchen, bildete er sich ein, sei ein besonderer Leckerbissen! Das hob er sich für bessere Tage auf. Mit dem Köpfchen allerdings hatte er angefangen zu reden und es war in den letzten Tagen sein bester Freund geworden. Ihm konnte er von seiner Angst erzählen, wenn Seth abends seine strafenden Augen auf ihn richtete. Stumm und mißbilligend blickte Seth auf ihn herab. Diese vorwurfsvollen Augen in dem grausamen Gesicht des Gottes begleiteten ihn in den unruhigen Schlaf und seine grausigen Träume. …

 

Textschnipsel

 

… Er stapfte hinter Chufu durch den heißen Sand, wischte sich mit dem Kopftuch den Schweiß von der Stirn, betrachtete den näher kommenden Horizont des Chufu. Pharao hob die Hand.

„Wir machen hier Rast!“

Stöhnend ließen sich alle nieder, reichten das Wasser herum, wischten sich Schweiß aus den Gesichtern.

„Auf Ehebruch steht Sebayt Aat net Mut, die Todesstrafe!“, grollte Chufu. In Chenu machte sich trotz der Hitze schmerzende Kälte breit. „Ich sollte dich höchstpersönlich auf der Stelle steinigen!“

„Dazu hast du jedes Recht, Erhabener!“

„Halts Maul!“

Chenu betrachtete die gewaltige Baustelle. Das und der Sand der Wüste würden wohl das Letzte sein, was er in seinem Leben sehen sollte. …

 

Der Bau des Sphinx und der großen Pyramide sind zwei Themen dieser Geschichte, wenn auch nicht vordergründig. Im Fokus steht hier Pharao Chufu und seine Zeit, die in der historischen Belletristik kaum Beachtung findet. Im Gegensatz zu meinen SACHMET-Geschichten, deren Zeit, Glanz und Pomp an barocke Üppigkeit erinnert, kommt DESHRET eher nüchtern daher, ist kantiger, brutaler, grober, erzählt eine Männerfreundschaft.
Von allen tatsächlich lebenden Personen in meiner Geschichte fehlt bis heute jede Spur. Pharao Chufus Sarkophag in der Königskammer seiner Pyramide - von Achet-Chufu - ist leer. Weder seine Mumie noch der Grabschatz wurden je gefunden. Von dem großen Pharao blieben lediglich knapp 8 cm kleines Elfenbeinfigürchen, eine gewaltige, seetüchtige Barke und die größte Pyramide Ägyptens erhalten.

Seine kleine Elfenbeinstatuette ist in Kairo im Ägyptischen Museum ausgestellt und ist das einzige Abbild des großen Königs, der über 30 Jahre Kemet beherrschte. Alte Quellen bezeichneten ihn als Despoten - heute ist dieses Bild revidiert; man weiß, daß es keine Sklaven waren die seine Pyramide erbauten. Es waren Facharbeiter, Leute mit Ahnung, Männer, die wußten, wie sie ein solch grandioses Bauwerk zu Ehren ihres Gottes errichten! Und diesen Männern ist DESHRET geweiht - jenen Unbekannten, die in der Lage waren ohne Rad, Hebekran und ähnlich technisches Know How Weltwunder zu erbauen, die wir heute, nach über 4000 Jahren noch bewundern können!