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SACHMET DER KUSS DES TODES
BAND 8
1. Auflage November 2024
ISBN: 9783769306019
Print: 200 Seiten, 12,99 €
Als E-Book 5,99 €
Liebe Leser!
Endlich ist es soweit! Mit Freude stelle ich Ihnen meinen achten Band der Sachmet-Reihe vor. SACHMET DER KUSS DES TODES. Es dauerte fast zwei Jahre seit der Veröffentlichung von Atons Erwachen, dazwischen lagen die Neuveröffentlichungen von DESHRET und AM HORIZONT DER SONNE, deren Überarbeitung meine ganze Aufmerksamkeit beanspruchte. Ein wenig wehmütig kommt dieser Band daher, geprägt von Abschieden und Neuanfängen, wie es uns das echte Leben auch immer wieder vormacht. Abschiede prägen also diesen Band der SACHMET-Geschichte, obendrein ereilt der Kuß des Todes naturgemäß einige meiner Helden. Meine Recherchen führten mich dieses Mal u. a. tief in die Jahre 1999 und 2012 zurück, zeigten mir auf, wie sehr sich die Welt in den letzten fünfundzwanzig und zwölf Jahren gewandelt hat.
Das Cover
Das Cover der Printausgabe aufgeklappt
Klappentext SACHMET ATONS ERWACHEN
2012 AD:
Saarbrücken, Deutschland
Zu Hause genießt Anna ihre wohlverdienten Ferien, doch die trügerische Ruhe der Idylle wird bald gestört. Alex hat herausgefunden, wer der Mörder seiner Frau ist, und macht Raphael für die Geschehnisse verantwortlich. Als die grausame Wahrheit darüber, was damals tatsächlich in Deir el Medine passierte, ans Licht kommt, nehmen die Ereignisse eine dramatische Wendung …
1325 v. Chr.:
Uaset, Kemet
Das Schwarze Land versinkt im Chaos!
Achanjatis unerschütterlicher Glaube an den einzigen Gott Aton spaltet Ägypten, stürzt das einst blühende Kemet in einen tiefen Abgrund. Die mächtige und rachsüchtige Sachmet lauert im Schatten, bereit, den verhaßten Pharao zu stürzen. In einem blutrünstigen Augenblick nutzt sie Bents Unachtsamkeit; das Unfaßbare geschieht! Das Land ist ohne Herrscher …
Doch es gibt Hoffnung: Ein geheimnisvoller Thronfolger, der rechtmäßige Erbe Pharaos, könnte Kemet retten. Kann Sahu-Re das drohende Verhängnis aufhalten, Sachmets Wut bändigen, das Kind finden? Erneut begibt sich die Hohepriesterin der Isis auf eine gefährliche Reise in den Norden, nach Achet Aton. Dort, in der verlassenen Stadt, verliert Bent jegliche Hoffnung. Doch es muß gelingen, ihr Orakel, das lebende Bild des Amun, und den Thronfolger zu finden, um das Schwarze Land zu retten!
Textschnipsel
... Am Abend entzündete sie Senetscher und unzählige Kerzen, machte sich nackig, schaute tapfer in den mannshohen Spiegel, der an der Wand lehnte, schmierte sich mit dem Hemait-Öl ein, packte das scharfe Rasiermesser, strich damit sanft an ihren langen, schlanken Unterschenkel, unter ihren Armen und im Schritt entlang. Schließlich zupfte sie mit der Pinzette ihre Augenbrauen in Form. Ein weiterer prüfender Blick in ihren kleinen, wertvollen, silbernen Handspiegel mit dem Elfenbeingriff offenbarte nicht unbedingt eine Verbesserung. Selbst durch die Nebelschwaden des teuren Weihrauchs hindurch zeigte ihr der Anch eine verwelkte Frau mit hängenden Busen, grauem Haar und Falten an Stellen, die normalerweise niemand zu Gesicht bekommt. ...
Textschnipsel
... „… Ich will bloß von Euch hören, wie lange diese… aussichtslosen Zustände noch anhalten!“ Sie trat mit ausgestreckten Handflächen vor ihn hin. Eine flehende Geste. Unterstrichen dadurch, daß beide mit dem mächtigen Zeichen der Isis bemalt waren: einem Thron!
„Tju, Herrin des Lebens“, meinte er bedächtig, ließ sich auf seinem Sessel nieder. „Das ist eine Frage, der man sich stellen muß. Ihr seid in der Astronomie bewandert?“
Eine gefährliche Frage, denn damit hatte Bent sich nie beschäftigt. Sich ihre Unsicherheit nicht anmerken lassend, fauchte sie heiser: „Ich erkenne Sebak, den Stern von Sutech! Und Hor Dscheru, den Roten Horus, den östlichen Stern des Himmels. Re Descherti, im blutigen Zustand seiner Geburt! Ich kenne den funkelnden Stern der Isis und das große, geheimnisvolle, über den Himmel schreitende Sebat, das Sternbild der Stätte des Auges.“
„Ihr seht nicht in die Zukunft?“
„Die Mysterien der Isis offenbarten mir mit glühendem, brennendem Wasser ein lebendes Bild des Amun. Deshalb suchte ich Euch auf, dachte, Der Verborgene würde aus den Trümmern seiner Tempel auferstehen. Und ohne Euch schmeicheln zu wollen, sah ich soeben beim Eintreten, daß Ihr Königswürde habt.“ ...
Textschnipsel
... „Du bist überhaupt nicht da!“, geiferte sie. „Jetzt, wo ich ein Versprechen einlösen soll!“ Ärgerlich geworden rutschte sie auf Händen und Knien ein Stück in Richtung Thron, merkte, wie ihr Zopf sich auflöste, die losen Strähnen ihr in die Augen fielen, sich tückisch um ihren Hals wickelten; fast wäre sie mit der Hand auf eine Strähne gestiegen. Unwirsch wischte sie das lange Haar beiseite, kratzte sich abermals. Ein Gefühl aggressiven Wahnsinns überkam sie, unbeschreiblich abartige Hitze brodelte ihr hoch, als würde sie in glühender Sommersonne mitten auf einem Feld stehen. Beißender Schweiß tropfte ihr von Stirn und Oberlippe, sammelte sich zudem klebrig und schmierig unter ihren Brüsten und in ihren Leisten. Sie fühlte sich schmuddelig und minderwertig, wie wenn sie sich tagelang nicht gewaschen hätte, zerrte vollkommen aufgewühlt an ihrem Kleid, zerriß es, um der ätzenden Hitze zu entfliehen, kratzte sich den juckenden Ausschnitt …
Textschnipsel
... Vor ihr, im zarten Morgendunst, lag die verlassene Stadt, weit hinten erhob sich schroffes, dunkel dräuendes Gebirge. Schwalben schossen mit fröhlichem Pfeifen durch die frische Luft, ein paar Tauben gurrten, ein Falke schraubte sich mit lautem Ruf in die Höhe. Und weit entfernt, in dem Tal zwischen den beiden Gipfeln schob sich die blutrote Morgensonne in den klaren Himmel.
„Achet! Pah! Hier meinte er, sei er Aton am nächsten gewesen!“
Böse schaute sie einige Herzschläge lang zu, wie Aton daranging, die Welt zu erhellen.
„Du bist und bleibst Chepre!“, flüsterte Bent ergriffen, „Die Morgensonne!“
Wann hatte sie in den vergangenen Jahren genügend Muße gefunden, einen Sonnenaufgang zu bewundern? Ihr Tag war ausgefüllt mit harter, schwerer Arbeit! Dieser feierliche Augenblick hier in dieser göttlichen einsamen Stille gehörte nur ihr! Sie spürte wie ihr Herz, dieser ewige innere Tanz des Lebens, sich weitete und alle Beklemmung hinter sich lassen wollte. ...
Textschnipsel
... Sie drückte den Bub auf die Matte bei dem Feuer.
„Sag mal, da waren doch noch zwei Tote. Wer sind’n die?“
„Hast du dich auch so vor Achanjati gefürchtet?“, flüsterte er, kuschelte sich wieder an den Bock, als sei das gelassen daliegende Tier seine letzte Rettung. „Boh, der schaute gruselig aus, was!“
„Wenn Ksanamu bei mir ist, habe ich nie Furcht! Er ist Amuns heiliges Tier. Denk nicht mehr dran, vergiß es ganz schnell! Wer so mutig ist, den Ring an sich zu nehmen… Weißt du, wer die beiden anderen waren?“
„Tju! Maket hat sie eingewickelt. Für Achanjati macht sie das nicht, hat sie gesagt. Aber Merit und Semenchkare“, er kicherte mit wohligem Gruselschauer, bohrte sich den Zeigefinger ins Gabet en scheret, ins Nasenloch, tat als schnipse er einen dicken Popel weg, „hat sie eigenhändig das Hirn aus der Nase gezogen!“ ...
Textschnipsel
... Haßerfüllt starrte sie ihn an, wartete, daß er beginnen möge, bemerkte sein verhaltenes Stammeln, sein Unvermögen, die richtigen Worte zu finden. Und so ließ sie sich dazu herab, ihm Irep einzuschenken, den Becher vor ihn zu rücken, und „Sprich, Isis hört dich!“ zu sagen. „Vergiß, wer vor dir sitzt. Bedenke, daß lediglich die Hohepriesterin der Großen Mutter dir Gehör schenkt. Ihr kannst du sagen, was dich bewegt. Die andere, jene namenlose, welcher du in diesem Garten und in diesem Hause und im Hause des Verborgenen mit ungebührlichen Worten und Taten jegliche Würde raubtest, die andere, deren Kind du tötetest, jene, welche du verbrennen ließest, wird so lange es dauert, wegschauen, weghören. Beginne! Ich will dieses Fest nicht mit dir und deinen kleinlichen Angelegenheiten verbringen!“
„Dwa Netjer ink…“
„Behalte deinen Dank für dich! Du solltest nicht wagen, die Götter für mich zu preisen! Sprich, was willst du von mir?“ ...