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SACHMET DIE BEIDEN HERRINNEN
BAND 3
2. Auflage Februar 2022
ISBN: 9783751907408
Print: 216 Seiten, 10,99 €
Als E-Book: 5,99 €
Anna ist zurück!
Mit all der Power und Tatkraft, die die taffe Archäologin ausmachen. Spielte sie in "Sachmet Der Schwur" nur eine "Nebenrolle",
tauchte sie in "Sachmet Blutmond" lediglich am Rande erwähnt in einem Traum auf,
so ist sie in dieser Geschichte eine der beiden Herrinnen!
Anna ist back! Frisch, modern, cool.
Kommen Sie mit ihr nach Luxor, erleben Sie vor der traumhaften Kulisse des Winter Palace und der Westbank wie Anna
sich von ihren Fesseln befreit, glaubt, ein neues Leben beginnen zu können …
Wie schon gesagt …
… Zwei Frauen, Bent und Anna – zwei Schicksale – über Jahrtausende hinweg verbunden durch mystische göttliche Kraft
Klappentext SACHMET DIE BEIDEN HERRINNEN
2010 AD:
Luxor, Ägypten
Nachdem sie herausfand daß Georg ein doppeltes Spiel treibt, verläßt Anna wütend, noch vor Saisonbeginn, Deutschland. In Luxor angekommen blickt sie alsbald entsetzt in die düsteren Abgründe ihrer eigenen Seele und muß feststellen, daß ihre Ehe, die all die Jahre auf wackligen Füßen stand, nicht mehr das Fundament ist, auf das sie bauen kann …
1387 v. Chr.:
Uaset, Kemet
Grausame Morde geschehen in Uaset! Selbst auf den Stufen des Isistempels findet man ein Mordopfer. Doch Bent, obwohl sie bereits ein Jahr dem Tempel der Isis als pflichtgetreue Hohepriesterin Sahu-Re vorsteht, vergißt selbst über all diesen Sorgen niemals ihren schmerzvollen Leidensweg. Unstet getrieben von ihrem blindwütigen Haß, ihrer gnadenlosen Wut auf die bittere Zeit, ist sie weder bereit ihre neue Heimat anzunehmen noch sich von dem Leid zu lösen, daß ihr einst angetan wurde. Nichts scheint sie je über den erlittenen Verlust hinwegzutrösten. Zudem plagen Zweifel ihr Gewissen; vergebens versucht sie Isis zu huldigen und Sachmet zu leugnen, die immer wieder von ihr Besitz ergreift.
Erst ein entsetzliches Unglück im Ipet Resit, Pharao Amenhoteps gewaltiger Baustelle inmitten von Uaset, stellt die Heilerinnen im Isistempel vor eine ihrer größten Herausforderungen. Und mitten in diesem furchtbaren Chaos begegnet Bent einem Mann, der ihr gesamtes Leben auf den Kopf stellt, der sie dazu bringt, sich endlich ihrer Vergangenheit zu stellen und wieder dem Leben zu huldigen. Ihren Schwur mißachtend, von Liebe berauscht, läßt sich Bent glückselig darauf ein. Doch Sachmet, die tückische Göttin, vergißt niemals einen inbrünstigen Schwur und entfesselt ein grausames, blutiges Inferno …
Textschnipsel
... „Sauer?“
„Stinksauer!“, entfuhr ihr unbeherrscht.
Ups, da war doch noch ein Gast! Zwei Hocker weiter. Hätten Bruce Willis, Henning Baum und der junge George Michael einen gemeinsamen Bruder, würde der genauso aussehen. Horst Schimanski in adrett. Da saß ein gutaussehender, braungebrannter, blonder Hüne, strahlte sie mit seinen grünen Augen an. Türkisfarbenes Leinenhemd, weiße Jeans, gepflegter Dreitagebart, jenseits der vierzig.
„Punktlandung!“, scherzte er mit einem genüßlichen Lächeln. „Richtig geraten! Deutschland!“
„Und das ganz ohne Telefonjoker?“, spottete Anna, klimperte wütend mit dem Eis in ihrem Glas.
„Nur nicht den Urlaub vermiesen lassen!“
Macht nichts. Ich bekam ihn günstig, ein Schnäppchen, Last Minute! Kostete mich nur meine Ehe!
„Schon viel gesehen? Tal der Könige?“
Ein Jammertal!
„Die Memnonkolosse? Luxortempel? Karnaktempel?“
„Das volle Programm!“, knurrte Anna.
„Einfach lausig!“, brummte er lachend.
„Was?“
„Mein dummer Versuch nette Konversation zu machen. Das ist wohl die langweiligste Anmache aller Zeiten.“
„Na ja, immerhin lenkt es ab“, meinte Anna schmunzelnd. …
Textschnipsel
... Es war an der Zeit, daß dieses Haus zu seinem alten Glanz zurückfand! Sie ging durch die Küche hinaus in den Hof, bemerkte den Stall, die brachliegenden Beete in dem leeren Garten, trat zu dem Brunnen, schöpfte sich Wasser, wusch die Flecken aus dem Kleid, wusch sich das Gesicht, zog sich wieder an, trat hinaus auf die Straße. Jäh blieb sie stehen. Bek stand da, an der Mauer vom Kanal.
„Du weißt, daß ich geduldig bin, Bent, aber nenn mich nie wieder Arschloch!“
„Ich wollte nicht, daß du meine Verzweiflung siehst.“
„Und ich wollte dich in deiner Verzweiflung nicht allein lassen!“
„Wieso bist du hier?“
„Du wärest im Leben nicht am Markt aus dem Haus getreten!“ Er packte sie am Arm, half ihr auf den Karren, schnalzte dem Eselchen.
„Du malst mir auf die Hohlkehle ‚Haus des Lotosgottes‘!“
„Ach ja? Der Mehseches soll malen?“, erboste er sich.
„Bitte. Für Nefertem!“
„Warum nur kann ich dir nie böse sein?“ …
Textschnipsel
… Bent stand wütend auf, schlenderte zu den anderen gegenüber, schaute über die Tische, schnappte sich eine Dattel, hörte kurz dem Gespräch zu. Es war kein Stuhl mehr frei, am besten, sie verschwand gleich wieder. Ranofer saß lässig da, mit einem aufgestellten und einem ausgestreckten Bein, klopfte sich auf den Oberschenkel. „Na komm schon Herrin!“
Bent zögerte, er packte sie bei der Hand, zog sie zu sich auf den Schoß, legte ihr den Arm um die Hüfte, preßte sie an sich, so daß sie nicht herunterrutschen konnte, plauderte weiter, als sei es das selbstverständlichste auf der Welt. …
Textschnipsel
... Er nahm ihr das Kissen ab, sank vor ihr auf die Knie, griff nach ihren Händen, küßte sie. „Bent! Herrin! Sahu-Re! Er, der König aller Existenzen, Re, der Vater aller Götter, sein Name sei gepriesen in alle Ewigkeit, ist dir nahe, ich preise seine Schönheit! Laß es zu, daß sein göttliches, warmes Licht in unsere Herzen fällt. Versuche die grausame Vergangenheit zu vergessen! Fange ein neues Leben an. Laß alles hinter dir, was dich bedrückt, laß mich nicht länger warten. Laß mich dich glücklich machen. Verleugne mich nicht länger! Bekenne dich zu mir. Auf was wartest du denn?“
„Oh, mein tapferer Krieger, steh auf, mein Herz, nicht!“, schluchzte sie überwältigt vor so viel liebevoller Zuneigung.
Er legte demütig den Kopf in ihren Schoß. „Nein! Nicht eher, bis ich deine Antwort habe.“ …
Textschnipsel
… „Schrecken?“, geiferte sie spuckend und fauchend. „Du weißt nicht“, knurrte sie, „was Schrecken bedeutet!“ Bent richtete sich auf, blinzelte in die helle Morgensonne, breitete mit einer großen Geste die Arme aus als wolle sie die Welt umarmen. Gleichsam damit fegte stürmischer Wind heran, ein heißer brennender Sturm aus der Tiefe der glühenden, südlichen Deshret, fuhr in die Blätter am Spalier, wirbelte den Staub am Boden auf. Gleichzeitig fegte ein Schwarm grausamer, ekler Heuschrecken durch die heiligen Hallen der Isis. Bents alte Brandwunden brachen auf, Blut floß aus ihren grün leuchtenden Augen, ihrem Mund, ihrer Tintenzeichnung.
„Ich bin Sachmet!“, brüllte sie einem Donnerschlag gleich, legte den Kopf in den Nacken, verdrehte die Augen, beschwor mit den schrecklich verbrannten Klauen den heftigen heißen Wind, der die anderen beinahe von den Füßen riß. Grell brennende Lohe schlug ihr aus der Kehle: „Ich bemächtige mich der Frevlerin! Ich allein bin das verzehrende Feuer! Ich allein bin die Wahrheit und die Gerechtigkeit! Mein strafender Atem wird dich vernichten! Mein strafender Atem wird euch alle vernichten! …
Textschnipsel
… Nackt fiel sie vor dem Thron auf die Knie, griff nach dem Messer, ritzte sich schreiend vor Schmerz die Tintenzeichnung auf.
„Ich reiße mir das Herz aus der Brust, Mächtige, wenn du nicht von ihm abläßt!“, brüllte Bent unter bestialischen Schmerzen. „Ich schneide mir deinen verfluchten Namen aus meinem gottverdammten Fleisch! Dann ist deine Dienerin auf Erden für dich verloren! Oh Isis, Himmelskönigin, Höchste der Gottheiten, Geisterfürstin! Königin der Toten, Erste der Himmlischen, Isis hilf ihm! Nimm mich, die Unwürdige! Laß ihn leben, nicht für meine Verfehlungen büßen. Herrin des Himmels, erhöre mein demütiges Flehen…“
Textschnipsel
… „Am besten, die Herrschaften trügen ihren Streit leiser aus!“ Raphael stand auf einmal am Tisch, zwischen ihnen, diskret, höflich, leise, bestimmend. Georg, auf hundertachtzig, musterte ihn voller Geringschätzung von unten bis oben.
„Was mischt du dich ein?“, schnauzte er.
„Andere Gäste fühlen sich bereits gestört. Ich bitte Sie lediglich um mehr…“
„Du hast mir gar nichts zu sagen, Gorilla!“
„Ich muß Sie sonst leider der Terrasse verweisen!“
„Das hast du zu bestimmen?“
„Das habe ich zu bestimmen!“
„Verzieh dich, Fatzke!“
Zwei Alphamänner! Zwei Silberrücken! Jeden Moment mußte es krachen. Die Adrenalin- und Testosterongeschwängerte Luft brannte, als würden Funken fliegen, Kanonenkugeln einschlagen, die Welt untergehen.
„Noch besser ist, die Dame verläßt einfach den Tisch. Dann können Sie weiter in Ruhe ihren Gin-Tonic und den Sonnenuntergang genießen.“
„Das Personal hier läßt neuerdings gewaltig zu wünschen übrig! Solltest dir ein anderes Haus suchen, Mäuschen.“
Raphael beugte sich zu Georg runter, knurrte leise aber brandgefährlich: „Jetzt hören Sie mir mal zu, Sie aufgeblasener Ochsenfrosch! Noch ein Wort und wir treffen uns unten auf der Straße und regeln das unter Kerlen!“ …
Textschnipsel
… Georg ließ ihre Hand los, griff in seine Hosentasche, legte einen dicken Schlüsselbund auf die Theke, schob ihn zu ihr rüber.
„Seit du diese Statue gefunden hast, ist nichts mehr, wie es war. Längst gelebte Leben sind dir wichtiger als ein gemeinsames Leben mit mir. Es war ein Fehler, mein Schatz. Dies ist nicht der Traum, den ich mir mit dir erfüllen wollte. Ich hätte dich niemals heiraten dürfen, denn du hast nie ganz zu mir gehört. Wir hätten Freunde bleiben sollen damals. Verrannten uns in die Idee, es könnte für eine Ehe reichen. Es war ein großer Irrtum. Du, Anna, warst eine Fehlinvestition!“
Wenn mich jetzt einer ersticht, kommt kein Tropfen Blut! Ich bin tot! Ich muß tot sein! Mein Herz hört auf zu schlagen! Warum ist mir so kalt?
„Du impertinentes Ar…“, brauste sie auf. „Du wunderst dich, daß unsere Ehe den Bach runter ging? Deine ewige Kaltschnäuzigkeit, deine Anmaßungen… Ja, setz noch einen drauf! Das ist wohl das Boshafteste, was mir je einer an den Kopf geworfen hat!“ …