Die Protagonisten aus AM HORIZONT DER SONNE
und das individuelle Schicksal der historischen Persönlichkeiten abseits der Roman-Handlung
Mein Historienroman AM HORIZONT DER SONNE ist reich an Charakteren – sowohl historisch verbürgte Persönlichkeiten als auch erfundene Figuren. Um meinen Leserinnen und Lesern einen besseren Überblick zu ermöglichen, den Zugang zur Geschichte zu erleichtern, habe ich diese Übersicht erstellt. Ein Leitfaden durch die Geschichte, damit Sie jederzeit nachsehen können, wer welche Rolle spielt, welche Beziehungen bestehen und welche Entwicklungen sich entfalten. So wird das Leseerlebnis intensiver, ohne dass man sich in der Fülle der Figuren oder der zahlreichen Namen und Ereignissen verliert. Die Schauplätze meines Romans sind: Uaset (Theben) das heutige Luxor und Achet Aton, (Horizont der Sonne) das heutige Tell el Amarna
Die Pharaonen in der Reihenfolge ihrer Regierung, ihre Gattinnen und Kinder
Amenhotep und Teje
Pharao Amenhotep III., Gemahl von Teje und Vater Echnatons – er regierte Ägypten mehr als vierzig Jahre – wurde in WV22, einem westlichen Seitental des Tals der Könige, bestattet. Seine Mumie wurde 1898 von Victor Loret entdeckt – im Sarg seines Großvaters, mit dem Deckel von Sethos' Sarg. Teje, die Mutter Echnatons, wurde in KV35 zusammen mit Kija aufgefunden, die zu Lebzeiten grausam entstellt wurde und als Mutter von Tutanchamun gilt. Heute ruht Tejes Mumie im Mumiensaal des NMEC in Kairo. In AM HORIZONT DER SONNE tritt Amenhotep III. nur am Rande auf und findet vor allem in Erinnerungen Erwähnung.
Kolossal-Statue des Königspaares im Ägyptischen Museum in Kairo
Echnaton und Nofretete / ihre 6 Töchter
Von Echnaton und seiner Familie fehlt – mit Ausnahme von Tut-Ench-Amun – jede Spur. Echnaton gilt als gesicherter Vater des jungen Pharaos. Seit der Damnatio memoriae gibt es von Nofretete kein Lebenszeichen mehr; ihre Abbildungen wurden ihrer Identität beraubt – Attribute und Namen entweder abgeschlagen oder durch jene von Kija oder Meritaton ersetzt. Maketaton starb vermutlich im Alter von etwa zehn Jahren. Eine Wandmalerei im Königsgrab von Amarna zeigt das Königspaar in tiefer Trauer um seine zweitälteste Tochter, deren Tod möglicherweise auf Komplikationen im Kindbett zurückzuführen ist. Die drei zuletzt geborenen Töchter werden in den Aufzeichnungen kaum erwähnt und dürften bereits im Kleinkindalter verstorben sein.

Zerschlagene Kolossal-Statue des Königs und Kompositbüste der Nofretete aus der Werkstatt des Tutmosis (Djehutimes) im Ägyptischen Museum in Kairo. An Nofretetes wohlgeformtem Gesicht lassen sich deutlich die feinen Hilfslinien des Künstlers erkennen. Ihr Kopf, bereits mit den Konturen einer Kappe bemalt, endet in einem Zapfen, der dazu diente, eine individuelle Kopfbedeckung zu befestigen. In der Regel trug Nofretete ihre berühmte blaue Krone.


Semenchkare und Meritaton
Meritaton, die älteste Tochter Echnatons und Nofretetes, hat eine unklare Verbindung zu Semenchkare, dessen Herkunft im Dunkeln liegt. Er erscheint zunächst als Mitregent und übernimmt für kurze Zeit die Nachfolge Echnatons. Die Mumie, die in KV55 neben zahlreichen Grabbeigaben und einem zerstörten Sarg gefunden wurde, wurde im Laufe der Jahre verschiedenen Personen zugeschrieben – Echnaton, Nofretete und dem geheimnisvollen Semenchkare, dessen Geschlecht nicht einmal eindeutig geklärt ist. In meiner Geschichte ist er ein junger Mann. Hier die Szene aus dem Roman: Auf dem Weg zum Thronsaal, um Echnaton um Meritatons Hand zu bitten, blickt er wehmütig von der „Brücke der Erscheinung“ auf die Stadt hinab und erinnert sich an seine unbeschwerten Kindheitstage.

Dieses kleine Relief (ausgestellt im Neuen Museum Berlin) wird gern als „Spaziergang im Garten“ betitelt und soll Semenchkare und Meritaton darstellen. Manche vermuten allerdings Tut und Anchesenamun in dem Paar, gerade weil der junge Mann sich auf einen Stock stützt. In Tuts Grab wurden unzählige Spazierstöcke gefunden.
Der zerstörte Sarkophagdeckel aus KV55 im Ägyptischen Museum in Kairo
Tut-Ench-Aton und Anchesenpaaton
Anchesenpaaton, die dritte Tochter von Echnaton und Nofretete, war etwa zwei Jahre älter als ihr Stiefbruder Tut-Ench-Amun. Nach dem Tod Echnatons wurden die damals 9- und 11-jährigen Kinder miteinander vermählt, wobei Atons Name aus ihrem Namen getilgt und durch den Amuns ersetzt wurde. Eje und Haremhab übernahmen faktisch die Vormundschaft über den jungen Pharao. Die Ehe blieb bis auf zwei Totgeburten kinderlos und endete mit Tuts frühem Tod im Alter von etwa 18 oder 19 Jahren.
Tut-Ench-Amuns Mutter war Kija, eine enge Verwandte Echnatons – möglicherweise sogar seine Schwester. Er selbst ist einer der berühmtesten Pharaonen des alten Ägypten, da sein Grab (KV62) als einziges unversehrtes Pharaonengrab aus jener Zeit gilt. Seine Mumie ruht bis auf Weiteres in einem gläsernen Sarg in KV62 und soll nach Fertigstellung des GEM dorthin überführt werden.
Von Anchesenamun weiß man durch einen kleinen, zierlichen Ring, dass sie kurz nach Tuts Tod den greisen Eje heiratete. Die Inschrift, die ihre Eheschließung bezeugt, ist das letzte Lebenszeichen von ihr.
Dieses zauberhafte Bild gestaltete ich nach der weltberühmten Szene auf der Rückenlehne von Tut-Ench-Amuns Thronsessel


Tut-Ench-Amun (als Gott Chons in NMEC) hält in den Händen Heqa (Krummstab) und Nechacha (Geißel), ist hier mit der typischen Jugendlocke abgebildet, wie man sie auch bei dem Jungen auf dem vorletzten Bild sieht
Eje und Tie
Der siebzigjährige, verwitwete Eje heiratete Anchesenamun, um seinen Thronanspruch zu legitimieren. In aller Eile vollendete er Tut-Ench-Amuns Grab und ließ sich dort bei der sogenannten Mundöffnungszeremonie als dessen Nachfolger inszenieren. Seine Regierungszeit dauerte vier Jahre. Sein Grab in WV23 (auch KV23 genannt) erhielt wegen seiner Dekoration auch den Namen „Affengrab“. Der Verbleib seiner Mumie bleibt bis heute unbekannt.
Tie wird häufig als Amme der Nofretete erwähnt. Früher wurde spekuliert, dass Eje und Teje die Kinder von Tuja und Juja, den Eltern Tejes, gewesen seien – und dass Nofretete und Mutnedjemet wiederum Ejes und Ties Töchter gewesen wären. Diese Theorie gilt inzwischen als überholt.
Haremhab und Mutnedjemet
Haremhab folgte Eje auf den Thron und war als oberster Heerführer der erste einer Reihe von sogenannten Soldaten-Pharaonen. Laut Wikipedia trug er den Titel „Stellvertreter des Königs an der Spitze der Beiden Länder“ und bekleidete mehrere zentrale Ämter: Oberbefehlshaber des Heeres, „oberster Mund des Landes“, Erbfürst (Iripat) sowie Obervermögensverwalter.
Vermutlich besaß Haremhab ein Grab in Amarna sowie eines in Sakkara, wo Mutnedjmet, seine zweite Frau, im Grab seiner ersten Gemahlin Amenia beigesetzt wurde. Sein Königsgrab, KV57 im Tal der Könige, wurde geplündert, und der Verbleib seiner Mumie ist bis heute unbekannt. Auch von Mutnedjemet fehlt jede Spur.
Eje, rechts mit dem Pantherfell, bei der Mundöffnungzeremonie, dem Wepet Ra in Tut-Ench-Amuns Grab. Er steht vor dem zum Osiris gewordenen Tut-Ench-Amun, hält in Händen den Mesechtiu, den Dechsel. Vor seinem Gesicht sind bereits seine Namen in einer königlichen Kartusche geschrieben, u. a. It Netjer Ai Gottesvater Eje
Ramses und Sethos
Ramses, Vater von Sethos, setzte die Tradition der Soldaten-Pharaonen fort, die sein kinderloser Ziehvater und Gönner Haremhab begründet hatte. Seine Mumie erlebte eine außergewöhnliche Odyssee: Nach ihrer Entdeckung in der Cachette von Deir el-Bahari wurde sie von den Rassuls verkauft und gelangte nach Amerika, wo sie im Niagara Falls Museum als makabres Schaustück präsentiert wurde. Erst 2003 kehrte sie wieder an den Nil zurück. Eine abschließende DNA-Untersuchung zur Bestätigung ihrer Identität steht noch aus.
Die Mumie von Sethos, dem Vater von Ramses II., ruht heute neben der von seinem Sohn ebenfalls in Kairo im Mumiensaal des NMEC
Die Nebenfiguren
Zannanza, Tutmosis (Djehutimes) und Chattu-Zittisch
Zannanza, Prinz der Hethiter und Sohn Schuppiluliumas, starb auf dem Weg nach Ägypten, wo er die ägyptische Königin heiraten sollte. Der Heiratswunsch war durch einen Brief begründet worden, in dem um einen Prinzen gebeten wurde, der als König in Ägypten regieren sollte. Die sogenannte Dachamunzu-Affäre bleibt bis heute rätselhaft, denn die Briefe sind lediglich mit „Frau des Königs“ (Ta Hemet Nesu) unterzeichnet, sodass nicht eindeutig feststeht, ob sie von Anchesenamun oder ihrer Mutter Nofretete geschrieben wurden.
Chattu-Zittisch, ein Landsmann Zannanzas, wurde ausgesandt, um zu prüfen, ob Echnaton tatsächlich tot sei oder ob die Bitte, einen Prinzen zu senden, eine Falle darstellte. Daraufhin folgte ein weiterer Brief, der die Dringlichkeit der Lage betonte – und Chattu-Zittisch erkannte die echte Notlage der Königin, woraufhin sein König einen Prinzen schickte. Der plötzliche und ungeklärte Tod Zannanzas auf der Reise verschärfte die ohnehin fragilen politischen Beziehungen zu Chatti; da die Hethiter den Verlust eines Königssohnes nicht hinnehmen wollten, drohten sie den Ägyptern mit Krieg.
Tutmosis (Djehutimes) ist vor allem als der Schöpfer von Nofretetes weltberühmter Büste bekannt. Doch seine Werkstatt in Amarna hinterließ weit mehr als dieses Meisterwerk. Viele seiner beeindruckend realistischen Werke sind heute im Neuen Museum in Berlin zu bestaunen.
Im Hintergrund des Bildes zeigt sich die Umgebung von Amarna – das historische Achet-Aton, der Horizont der Sonne, wo Tutmosis seine Werkstatt unterhielt.
Arnuwanda
ist der Sohn des hethitischen Großkönigs Schuppiluliuma I. Er führte Feldzüge nach Syrien, seine Generäle gelangten dabei auf ägypt. Territorium, aber entgegen den Ausführungen in meinem Roman hat er Ägypten selbst nie angegriffen. Er verstarb früh an den Folgen einer Seuche und sein Bruder Muršili folgte ihm als Großkönig.
Fiktive Nebenfiguren
Kija und Mau und Sobek, der das alles aushalten muß
Sie sind die erfunden, wilden, temperamentvollen, ausgeflippten Zwillings-Töchter von Tut-Ench-Amun und Anchesenamun. Der besonnene Sobek ist der Sohn von Setepenre und (dem erfundenen) Tutmosis und er wird Kijas Gatte.
Mentuhotep, Tetitschere, Ahmose und Neferhotep, Mentuhoteps Vater
Mentuhotep und sein Vater erzählen meinen Leserinnen und Lesern vom Beruf des Arztes, welcher im alten Ägypten hochangesehen war. Mentuhotep wird zu Tut-Ench-Amuns väterlichem Freund, Tetitschere erleidet ein furchtbares Schicksal. Ahmose ist der Kumpel von Tut-Ench-Amun, zusammen erleben die zwei ein dramatisches Abenteuer
Hathor, Chons und Tutmosis
Hathor ist nach Tetischeres Tod die zweite Frau von Mentuhotep, hat mit ihrem verstorbenen Mann den Jungen Chons, der später wie sein Vater und Stiefvater den Beruf des Arztes ausübt. Setepenres Gatte Tutmosis fand bei ihnen im Bild noch ein Plätzchen. (Setepenre ist Nofretetes Jüngste, hat aber in meiner Geschichte einen anderen Part)
Umira, Anat, Bak und Maket
Ohne die guten Seelen – die vertrauten Mägde und Tuts treuen Diener Bak – würde die Geschichte nicht funktionieren. Umira stammt ursprünglich aus Chatti und erlebt Integration und Migration hautnah. Durch Fleiß, Anstand und Glück arbeitet sie sich in eine angesehene Position hoch. Anat hingegen ist von Kindheit an mit Königin Anchesenamun aufgewachsen, ihre engste Vertraute und Kammerdienerin – beinahe eine Freundin, sähe man einmal von beider gesellschaftlicher Stellung ab. Schließlich soll die Kirche, beziehungsweise der Tempel, im Dorf bleiben!
Bak, dem Knecht Tut-Ench-Amuns, ergeht es ähnlich. Er erträgt die Launen seines Herrn mit stoischer Gelassenheit, ist stets für ihn da und hält ihm den Buckel sauber. Nur ein einziges Mal lässt er sich täuschen und glaubt, was sein König ihm weismacht...
Die alte Maket steht Nofretete als Heilerin zur Seite, insbesondere bei Fragen der Familienplanung.
Maat-Ka-Re, Meriamun, Meri und Tia
Sind die erfundenen Helden meiner kurzen Rahmenhandlung und ich gab einer Frau den Vorzug: sie ist die Erbin des Hauses und übernimmt somit das Amt des Pharao! Das wurde eigentlich nur in Ausnahmefällen einer Frau zugestanden. Ihr Gatte Meriamun übernimmt das Amt des Vizekönigs und Großwesirs. Ihre beiden Kinder sind wiederum historische Persönlichkeiten, doch würde ich das an dieser Stelle aufklären, hieße das Spoilern. Im Hintergrund des Bildes das Thebanische Westgebirge, von Kom el Hettan aus, dem Totentempel von Amenhotep III., fotografiert
Month und Seneb
Imachyt – der altägyptische Begriff für den Nordwind – prägt das Leben im Niltal.
Month ist Meris bester Freund, die zwei Burschen haben genau wie Tut und Ahmose und Sethos und Chons nix wie Streiche im Kopf. Months Vater Seneb übernahm einst von seinem eigenen Vater, Tutmosis, den prestigeträchtigen Posten des Imi ra Ahau uwer em per Nesu, des Großen Flottenkommandanten des Königshauses.
In der Geschichte sorgen sie für einen flotten Szenenwechsel – über den Nil gleiten sie mit den prächtigen Barken, angetrieben von Imachyts wohltuender Brise, die sich sanft in die Segel schmiegt und den glitzernden Wellen ihre Richtung weist.
Sämtliche Bilder aus den Museen, aus Tuts Grab und von der Landschaft sind von mir fotografiert, beziehungsweise von mir mit dem Daz-Studio erstellt. Die bewegten Gif's sind mit KI erstellt

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