Anch, LebensschleifeAm Horizont der Sonne. Titel meiner Homepage, Titel meines RomansAnch, Lebensschleife

 

 

Die Flamme der VergeltungSachmet Flammende Herzen Die Flamme der Vergeltung


Es gibt keine ausführliche Leseprobe bei den Online-Händlern weil die Geschichten zum Teil erotischen Inhalts sind... Das ist für mich als Autorin völlig unverständlich, daher gibt es von mir einen Blick ins Buch! Einfach wie bei den anderen Büchern oben in das Bild klicken.


11 Kurzgeschichten
1
. Auflage der überarbeiteten E-Bookversion November 2023
ISBN:  9783758305221
194 Seiten, Print:
12,49 €
E-Book: 5,49 €


Flamme

Klappentext

Flammende Herzen!

Die schönsten Liebesgeschichten aus der Welt von Sachmet, in jenem Augenblick erzählt, da die Helden in Erscheinung treten. Wer kennt ihn nicht, jenen sehnsüchtigen Schmerz der Liebe? Was gibt es Schöneres als die große Liebe, die einzige, die erste? Was ist tragischer als die verlorene, vergebliche Liebe und größer als Menschenliebe! Freuen Sie sich auf elf reizvolle, unterhaltsame Geschichten, mal frivol, mal tragisch, in denen sich alles um die ganz großen Gefühle meiner Helden dreht!

 

 


Leseprobe I.


Ranofer und Samut

   ... Ranofer band den Gürtel fest, überprüfte den Sitz des Schwertes, des Messers, richtete seinen Kragen und den ledernen Brustharnisch, der ihn als Offizier von Pharaos Armee auswies.

„Chaba wird dir den Kopf abreißen und meinen gleich mit!“

„Mit dem werd ich fertig!“

„Aber natürlich! Der feine Herr Offizier! Läßt seine Beziehungen spielen! Willst du ihm um den Bart gehen? Dem lieben Onkel schmeicheln? Ihm eine gewaltige Lüge auftischen?“

Tju! Genau in der Reihenfolge!“ Ranofer hörte seinem lamentierenden Freund gar nicht zu, schaute bewundernd pfeifend der jungen Frau hinterher die gerade an ihnen vorbeischlenderte, erntete dafür einen glühenden, schmachtenden Blick aus geschminkten, feurigen, dunklen Augen.

Em Hotep, Schönheit!“

Anch Uda Seneb, Herr Offizier“, säuselte sie zurück.

„Komm schon! Das ist nicht dein Ernst!“ Samut zog ihn am Arm weiter zu den Fähren.

„Entschuldige Schönheit!“ Ranofer machte eine übertriebene Verbeugung, „Die Pflicht ruft!“

„Kein Weiberarsch ist vor dir sicher!“

„Wenn die Hintern auch so niedlich sind!“

 

„Hast du jemals eine ehrlich geliebt?“, fragte Samut auf der kurzen Überfahrt nach Yabu. [1] „Dich auf eine festgelegt?“

„Die Welt ist voll schöner Frauen, Bübchen. Warum bei einer bleiben?“

„Wenn mir die Richtige über den Weg läuft, mach ich mit dem Soldatenleben ein für alle Mal Schluß!“

„Das kannst du mir doch nicht antun, du Stinker!“

„Du bist viel zu alt für so einen Blödsinn! Wie alt bist du? Zwanzig? Wird Zeit, daß du dir eine suchst.“

„Neunzehn. Und du? Bist auch kein Kind von Traurigkeit!“

„Ich übertreib‘s aber nicht so wie du!“

„Ahaneith schleppt laufend welche an, die ich ehelichen soll. Meine Fresse, eine hübscher als die andere. Ein unerschöpflicher Quell … ich hab da so mein Lieblingsplätzchen im Garten …“

„Du bist echt ein Ferkel!“

„Willst du mir jetzt was von wegen Sittlichkeit erzählen?“

„Nein!“, brauste Samut auf. „Von Anstand! Wie kannst du deine Tante dermaßen hintergehen? Irgendwann kommt das raus, irgendwann hast du eins der Mädchen geschwängert, und dann?“

Ranofer zuckte lässig mit den Schultern. „Was soll’s.“

„Irgendwann, Ranofer, erwischt dich ein Ehemann, ein Liebhaber. Was dann? Zerrt dich vor Gericht oder Schlimmeres! Geh wenigstens zu einer Hure!“

„Ich bezahl auch noch für Liebe, du Idiot! Eh ich zu einer Hure gehe fließt Iteru in die andere Richtung! Komm, wir müssen aussteigen.“

 

 „Ihr sollt sofort zum Tjah Serut kommen!“, befahl der Wachhabende.

„Uih!“, scherzte Ranofer.

„Er duldet kein Säumen, Herr Offizier!“

Schweigend stand Ranofer ein paar Augenblicke später bei Chaba in der Kommandantur. Samut, nach dem Empfang einer gehörigen Strafpredigt wegen ihres Zuspätkommens längst hinausgeschickt.

„Rühr dich!“

„Onkel, laß dir doch erklär…“

„Schweig!“

Ranofer biß die Zähne zusammen, betrachtete seinen Vorgesetzten, suchte vergebens den liebenden Onkel, den Vaterersatz, fand nur den unerbittlichen strengen Kommandanten der Garnison von Yabu.

„Hundert Mann“, polterte der nun, „Hundert aus jeder Garnison werden zu den Waffen gerufen! In Mannschaften zu je fünfundzwanzig. Vier Offiziere!“

„Spähtrupps?“, erlaubte sich Ranofer zu fragen.

„Schweig!“ Chaba baute sich vor ihm auf, blähte sich auf, machte sich größer als er ohnehin war, barst beinahe vor Zorn. Ranofer kam sich plötzlich richtig klein vor, obwohl er mehr als dreieinhalb Ellen lang war. [2] Größer und stärker als jeder andere Kerl hier. Selbst wie der wuchtige Chaba. Und so wie Chaba zu sein hatte er sich immer gewünscht. Hart, aber gerecht. Wohlwollend, solang man ihn nicht auszunutzen versuchte, ehrlich und anständig. Ranofer hoffte, daß er wenigstens etwas vom Onkel, dem Bruder seiner Mut, vererbt bekommen hatte und nicht nur die gute Laune, den Schneid und die Frechheit die ihm sein ihm unbekannter Vater vermacht hatte.

„Wenn Iteru sich zu Hapi gewandelt hat“, grollte Chaba, „wenn das Wasser steigt geht es los. Hundert von meinen Männern! Wie soll ich die Garnison verteidigen käme es zum Äußersten? Schon morgen werden die ersten Kriegsschiffe aus dem Norden und aus Uaset kommen. Wenn der Fluß genügend Wasser führt werden sie sich auf den Weg machen. Auf den Weg durch die Katarakte! Auf den Weg nach Buhen! Und du wirst mit an Bord sein!“

Ranofer spürte wie ihm sämtliches Blut aus dem Gesicht wich, ja selbst die Lippen taub wurden. Mit Mühe versuchte er Haltung zu bewahren.

„Deine schöne Zeit hier ist vorbei, Ranofer. Wie lange dachtest du, schaue ich noch tatenlos zu? Versuchst du irgendeine Verantwortung zu übernehmen? Versuchst du ein Vorbild zu sein? Nein! Schweig! Du frönst deinem Spaß! Huldigst dem süßen Leben! Ich finde dich in Schenken! Du hurst herum! Ich hätte dich niemals zum Offizier ernennen dürfen! Niemals!“

„Tut mir leid, Onkel!“

„Schau mich nicht so an!“

„Ja, Onkel!“

„Glaubst mit deinem Blick alle um den Finger wickeln zu können! Glaubst mit deinem hübschen Gesicht öffneten sich dir alle Türen!“, brüllte der Tjah Serut. „Und wenn auch Ahaneith mich für den Rest meines Lebens verfluchen wird, das ich ihr den Jungen, den sie wie einen eigenen Sohn liebt, wegnehme, du ziehst in den Krieg!“

„Ja, Kommandant!“ Ranofer stiegen tatsächlich Tränen in die Augen.

Buhen!

Verdammt! Das war beileibe kein Spaß mehr! ...


[1] Yabu ist nicht nur die Bezeichnung für Elefant, auch hieß bei den alten Ägyptern die Insel Elephantine bei Assuan (Swenu) so

[2] Elle, altägyptisch Meh Nesut = 0,52 cm. Ranofer ist somit 1,82 m groß. Das mag für heutige Verhältnisse nicht besonders scheinen. Doch damals wurden die Menschen – Ramses II. ist da eine Ausnahme – nicht so groß. Pharao Tut-Ench-Amun schaffte gerade mal 1, 55 m.





Leseprobe II.

Alexander

... Sie…“, Lisa wies in Richtung der Frauenleiche, „lag nicht lange da. Ein, zwei Tage, sie war zwischen dem alten, still gelegten Ausflugsboot und dem Anleger eingeklemmt, auf dessen Rost sie halb, mit dem Gesicht nach unten gelegen ist. Daher hat man sie wohl nicht gleich gesehen. Und weil die Leute hier Enten füttern, sind mehr Fische und Ratten in der Nähe der Schiffe. Deshalb sieht sie so entstellt aus.“

Lex klopfte sich Sand von der Hose. „Was sagt unser fleißiges Bienchen?“

Ein harter unbarmherziger Griff in seine Schulter zwang Lex dazu sich aufzurichten, den Blick auf das weiße Papier eines Schutzanzuges geheftet.

Herr Herbert Bien hat noch gar nichts zu sagen, Herr Kriminalhauptkommissar!“

Lisa grinste, Lex machte ein verlegenes Gesicht. Bienchen hörte der zwei Meter Mann nicht unbedingt gerne. Der Chefpathologe lockerte seinen Vulkanier-Griff, ließ Lex los und zählte an den Fingern ab:

„Um Ende Dreißig, gepflegt, keine Handtasche, keine Papiere, geschweige denn Schlüssel, wahrscheinlich erstochen, wahrscheinlich nicht von der Strömung hier angetrieben, sondern gleich zwischen Anleger und altem Fahrgastschiff ins Wasser gefallen. Taucher sind unterwegs. Heut abend wissen wir mehr.“

„Danke! Sonst irgendwelche Spuren, Lisa? Wann wurde sie gefunden?“

„Gefunden hat sie ein Jogger heut morgen um acht Uhr dreißig. Der Mann ist außer Verdacht, die Jungs haben alles schon überprüft. Scheint ein Nachbar von dir zu sein, Markscheider“, sie suchte in ihrem Notizblock, „Jonas, Am Staden… er mußte mal, dabei hat er sie dann entdeckt…“

„Ja, kenn ich, wohnt bei mir auf der anderen Straßenseite. Joggt fast jeden Morgen bei fast jedem Wetter.“

„Wir sind hier fertig.“ Lisa schaute den Bestattern zu, die den scheppernden Sarg in das Auto schoben. „Brasserie oder Amadeus?“

„Hm?“

„Mittagspause, ich hab Hunger, also wohin?“

„Büro!“

„Och Chef!“

 

Das ist der Gipfel der Perversität, dachte sich Lex, als sie die paar Meter zur Polizeidirektion gingen. Ein Mordopfer gefunden fast neben der Wache! Mit dem Arm fegte er seinen Schreibtisch frei, ließ sich in den Stuhl fallen, legte die Beine hoch. Gegenwärtig konnten sie nichts tun. Bien würde sein Bestes geben und gegen Abend die ersten Ergebnisse präsentieren, Lisa den Papierkram erledigen, die Jungs aus dem Team die Vermißtenmeldungen durchgehen, die Taucher nach Handtasche, Schlüssel und all dem suchen.

Schlaf! Das würde ihm guttun. Und etwas zu essen. Lex überlegte, wann er das letzte Mal gegessen hatte. In seinem Hirn fand sich jedoch nur ein schwarzes Loch, das wie eine dunkle Wolke über dem vergangenen Wochenende schwebte. Freitag abend, Leere, Stille, knarzende Dielen vom Mieter über ihm, die verlockende Cognacflasche, die ihn mit ihrem leuchtendbraunen Inhalt versuchte, das Video, das er wohl schon zum hundertsten Male seit ihrem Weggehen angeschaut hatte …

Er rieb sich das Gesicht, befummelte die raschelnden Bartstoppeln unter seinen Händen. Die Augen schließen und vergessen, bitte! Vergessen …

Lisa weckte ihn. Er war tatsächlich an seinem Schreibtisch eingeschlafen.

„Geh nach Hause. Du kannst doch nichts tun. Die Jungs sind schon gegangen. Sie haben bei den Vermißten nichts gefunden. Wir müssen auf Biens Ergebnisse warten.“

„Hast du Hunger?“

„Nein, mein Freund! Ich habe mich mit fettigem Fast Food über Wasser gehalten Heut eß ich bestimmt nichts mehr. Ich geh jetzt heim. Und dir gebe ich einen guten Rat: iß etwas und geh um Himmels Willen endlich mal duschen! Du stinkst wie ein Clochard!“

Gemeinsam verließen sie die Polizeidirektion. Lex wandte sich Richtung Markt, Lisa zum kleinen Zweirad-Parkplatz auf der Wilhelm-Heinrich-Brücke. An der Brasserie, dem Szene-Lokal an der Ecke zum Markt kam Lex der Gedanke, hier zu essen. Zu Hause erwartete ihn lediglich ein leerer Kühlschrank und trockenes Brot.

 

Nach dem wirklich leckeren, deftigen Essen und einem Glas Bier fühlte Alex sich einigermaßen besser. Zu Hause angekommen, stellte er sich unter die Dusche, ließ eiskaltes Wasser über sich laufen. Noch mehr Schmerz… Durchgefroren drehte er plötzlich doch am Heißwasserhahn, griff nach dem Duschbad, seifte sich gründlich ab. Lisa hatte recht mit ihrer brutalen, knallharten Bemerkung. Und sie war gewiß die einzige, der er erlaubte, so unverblümt mit ihm zu reden. Die kleine Kommissarin, seine Partnerin, war schließlich sein bester Kumpel. Aber warum trug sie ständig Schwarz? Lex hatte sie noch niemals in anderen Farben gesehen. Sie ist so dunkel wie Karen hell gewesen war.

Licht und Schatten…

Karen …

Die Türglocke schellte laut und aufdringlich. Lex unterdrückte den aufkommenden Schmerz, drehte das Wasser ab, griff nach seinem Badetuch, ging zur Tür. Bienchen stand draußen. Verzeihung, Herr Bien. Lex bat ihn einzutreten und der Pathologe erklärte sein Erscheinen mit Dringlichkeit.

„Ihr Handy scheint nicht zu funktionieren und einen anderen Anschluß haben Sie wohl nicht.“, bemerkte Bien, als Lex die Tür hinter ihm schloß und dabei krampfhaft überlegte, in welches Zimmer er den Pathologen führen sollte.

„Herr Schwab, es ist dringend!“

Lex bat ihn kurzerhand in das verheerende Wohnzimmer. Bien ließ sich von dem Chaos um ihn herum nichts anmerken, übersah geflissentlich das Bügelbrett, die Klamotten, die Flaschen und das zugestaubte, aus der Leitung gerissene Telefon. Lex hob die Wolldecke vom Boden auf, knüllte sie achtlos zusammen, machte Platz auf der Couch, Bien setzte sich.

„Ein Stich ins Herz mit einem langen, dünnen Gegenstand. Ein Stilett vielleicht.“

Lex glaubte, ihm würde der Boden unter den Füßen weggerissen. Das Handtuch glitt unbeachtet von seinen Hüften.

„Nein!“

„Herr Kommissar!“ Bien reichte ihm das Handtuch. Lex griff danach, wand es aber nicht um. „Wie beim letzten Mal?“

Genau wie beim letzten Mal! Die selbe Waffe!“

Zum zweiten Mal an diesem Tag wurde es Alexander schwarz vor Augen.

„Ich würde Ihnen raten“, warf Bien ein, „auch dieses Mal den Fall abzugeben. Tun Sie sich das nicht an! Sie werden wieder durch die Hölle gehen; die letzte haben Sie noch nicht verkraftet.“

„Mal sehen.“ Mehr bekam er nicht heraus, brachte Bien zur Tür und sperrte wie betäubt hinter ihm ab. ...

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Alleiniges Copyright © Katharina Remy und Copyright © Elke Bassler

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